SiB-Blog
Wenn ihr meine Bilder kennt, dann wisst ihr, dass ich sehr gerne Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge, Mondaufgänge und Monduntergänge fotografiere. Dabei versuche ich immer, ein markantes oder bekanntes Objekt, wie zum Beispiel den Burgfried auf dem Drachenfels, mit in das Bild einzubauen. Ich finde, dieses gibt dem Bild einen Bezug zu dem Aufnahmeort. Hier in diesem Blogbeitrag möchte ich auf einen Mondaufgang eingehen. Als Aufnahmeort habe ich das Rheinufer in Mehlem gewählt, da dieses gut erreichbar ist und man einen guten Ausblick auf den Drachenfels hat. Von hier aus kann man auch sehr viele Details des Burgfrieds mit aufnehmen. Den genauen Standort ermittle ich mit der App Peakfinder. Mit dieser App bin ich sehr zufrieden und habe dazu auch schon mal ein Youtube Video gemacht. Den Link dahin findet ihr am Ende der Blogs. Viele Apps oder auch Webseiten geben an, wann der Vollmond aufgeht. Zu beachten ist hier, dass dieser Zeitpunkt anzeigt, wann der Mond auf Meereshöhe ist. Es vergehen, je nach Jahreszeit, noch etwa 30 bis 45 Minuten, bis der Mond hinter dem Drachenfels sichtbar wird. Peakfinder kann auch die genaue Zeit anzeigen, wann dieses ist. Der Vollmond geht genau dann auf, wenn die Sonne auf der gegenüberliegenden Seite unter geht. Technisch gesehen, muss das kein 100-prozentiger Vollmond sein. Es können auch 99,5 % sein. Der Unterschied ist aber mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Der Mond ist das zweithellste Objekt am Himmel nach der Sonne und bewegt sich relativ schnell über dem Himmel. Deshalb kann man ihn nicht lange belichten. Um die Krater und Mare noch scharf abzubilden, versuche ich nicht länger als 1/100 Sekunde zu belichten. Dadurch ist die Umgebung leider zu dunkel (unterbelichtet) und man kann meistens nur noch Silhouetten erkennen. Selbst beleuchtete Objekte wie der Burgfried sind eigentlich zu dunkel. Bei dem Titelbild habe ich eine Belichtungsreihe gemacht und musste das Bild trotzdem noch extrem in Lightroom nachbearbeiten. Persönlich favorisiere ich einen Tag vor Vollmond (ca.97 -98 %), denn dann ist der Mond noch zur blauen Stunde hinter oder neben dem Bergfried zu sehen. Es ist noch genügend Umgebungslicht vorhanden, um noch Details am Drachenfels zu sehen, siehe Beispielbild.
Wenn man so viel fotografiert wie ich fallen große Datenmengen an. Die Festplatte am Computer ist immer sehr schnell voll. In diesem Blog möchte ich euch meinen Workflow mit den Bilddaten beschreiben. Nach dem Fotoshooting lade ich erst einmal die ganzen Bilder von der Speicherkarte auf die Festplatte. Das mache ich direkt in Lightroom, damit die Bilder direkt verschlagwortet werden. Nun bearbeite ich die besten Bilder und lösche falsch belichtete, verwackelte und doppelte Bilder. Die Vorgehensweise empfehle ich sehr, da man dadurch die Datenmenge schon gut reduzieren kann. Danach exportiere ich die Bilder in verschiedenen Qualitäten wie zum Beispiel für soziale Medien oder auch beste Qualität. Anschließend verschiebe ich in Lightroom die Bilder auf mein NAS- Laufwerk . Der Vorteil hierbei ist, dass die Bilder noch im Lightroom Katalog vorhanden sind und auf diese zugegriffen werden kann. Nur das Laden der Daten vom NAS-Laufwerk dauert etwas länger als von der Festplatte. Ein NAS-Laufwerk ist eine Art externe Festplatte, die am Router angeschlossen ist und als Netzlaufwerk genutzt werden kann. Ich kann so zum Beispiel von meinem Desktop, Laptop und mit meinem Tablet auf die Daten zugreifen. Zusätzlich speichere ich noch die Bilddateien auf externen Festplatten , die ich nur zur Datensicherung nutze. Da ich diese nur anschließe wenn ich die Daten sichere habe ich mir welche in mittlerer Qualität gekauft. Auf diese externe Festplatten passen dann Bilder von 3 Jahren. Zum Schluss speichere ich die Bilder noch auf Amazon Prime . Neben den ganzen Vorteilen wie schnellerer und kostenloser Versand, Videostreaming hat man auf Amazon Prime noch unbegrenzten Speicherplatz für Bilddateien. Da ich dort nur Landschaftsbilder hoch lade habe ich keine Probleme damit, dass die Server in Amerika sind. Zu beachten ist aber hierbei, dass man eine schnelle Internetverbindung braucht. Der Upload hat bei mir am Anfang ein paar Nächte gedauert. Nun wo ich immer auf dem aktuellen Stand bin sind meine Bilder von einem Shooting innerhalb einer Stunde hoch geladen.
Erst in Diesem Jahr wurde ein Aussichtsturm auf dem Elsberg in Unkel gebaut. Von dort hat man einen fantastischen Ausblick auf Unkel. Der Elsberg ist der Weinberg gegenüber des Stuxs. Ich selbst bin auf der ersten Tour dahin, von Zuhause aus, zu Fuß gegangen, da die einfache Strecke nur 2,5 km lang ist. Man erreicht Ihn am besten über Unkel/Scheuren. Am Scheurener Dom geht man einfach die Bergstraße immer weiter hoch bis man oben angekommen ist. Die Straße trägt ihren Namen zurecht. Es geht steil bergauf. Der Weg zum Aussichtsturm ist auch beschildert.
Neben weitwinkeligen Aufnahmen des Siebengebirges sollte man hier auch mit einem Teleobjektiv (lange Brennweite) die verschiedenen Motive auf der anderen Rheinseite, wie zum Beispiel das Steigenberger Hotel auf dem Petersberg, das Schloss Drachenburg und natürlich auch die Ruine auf dem Drachenfels fotografieren. Ich war hier schon zu allen Tages- und Nachtzeiten fotografieren. Auch zu allen Jahreszeiten war ich dort, wobei ich leider noch kein Bild mit Schnee habe. Von Mitte März bis zum Ende September geht die Sonne hinter den Bergen auf. Grandios ist es, wenn zum Sonnenaufgang einige Wolken da sind und diese von unten angeleuchtet werden. Dann scheint der Himmel in allen Rottönen zu explodieren. Wer sehr früh aufstehen kann, sollte das auch tun und schon in der Nacht vor der blauen Stunde vor Ort sein. Eine perfekte Tour zu dem Standort stelle ich mir so vor. Es sollte Sommer um Vollmond sein und ca 20% Wolkenabdeckung mit Schäfchenwolken. Dann schon in der Dunkelheit da sein. Der Mond beleuchtet mit seinem kalten Licht den Vordergrund und das Siebengebirge, so das man dort noch Details erkennen kann. Zusätzlich sind noch Sterne im Himmel zu sehen. Hier sollte man aufpassen, dass man nicht zu lange belichtet, um keine Sternenspuren aufzunehmen. (500er oder 300er Regel) Im Rheintal sind die beleuchteten Häuser und Straßenzüge von Mehlem und Königswinter zu sehen. Weitere Aufnahmen mache ich zur "Blauen Stunde" wenn der Himmel dunkelblau und die orange Dämmerung über den Bergen zu sehen ist. Kurz vor Sonnenaufgang sollten die Wolken von unten angeleuchtet werden. Wenn die Sonne über den Bergen erscheint fotografiere ich diese mit einer kleinen Blende (große Blendenzahl) um einen Strahlenkranz (Sonne) mit aufzunehmen. Auch zum Sonnenuntergang ist dieser Standort zu empfehlen wenn die Berge seitlich angeleuchtet werden und lange Schatten werfen. Mystisch wird es im Herbst, wenn Nebel das gesamte Rheintal ausfüllt und nur noch die Berggipfel zu sehen sind. Ein ungewöhnlich aber auch sehr interessantes Bild entsteht, wenn man im Regen oder kurz nach einer Regenschauer von dort fotografiert. Wenn dann nach diesem Regenschauer wieder die Sonne scheint, dann hat mach die Chance auf einen wunderbaren Regenbogen.
Immer wieder werde ich gefragt, welche zusätzliche Ausrüstung ich bei meinen Fototouren nutze. Deshalb habe ich nun eine Packliste für den Winter gemacht. Für eine genauere Produktbeschreibung habe ich Amazon Partner Links erstellt. Wenn Ihr über diesen bestellt bekomme ich eine kleine Provision, die meine Homepage unterstützt. ABER Ihr bezahlt nicht mehr. Ich denke mal, dass Ihr grundsätzlich eine gute Winterbekleidung habt und deshalb werde ich hier keine speziellen Jacken, Hosen oder Mützen vorstellen. Zudem ist es im Winter schon früh dunkel und deshalb sollte man auch über genug Beleuchtung verfügen. Als sehr nützlich hat sich ein Handschuh speziell für Fotografen erwiesen, bei dem man die Fingerkuppen umklappen kann. Zusätzlich möchte ich nicht mehr auf meinen heiß geliebten Taschenofen verzichten. Er wird mit Feuerzeugbenzin betrieben, hält je nach Füllung bis zu 24 Stunden und richt nicht. Um flexibel mit beiden Händen an der Kamera arbeiten zu können nutze ich eine Stirnlampe . Diese ist auch im Sommer sehr zu empfehlen wenn man Nachts unterwegs ist. Sie verfügt über rotes Licht. Dieses braucht man bei der Astrofotografie um noch die Kamera bedienen zu können wenn die Augen sich schon an die Dunkelheit gewöhnt haben. Des weiteren habe ich auch noch eine zoombare Taschenlampe . Diese ist recht klein und hat eine hohe Leuchtkraft. Mit ihr kann man sehr gut den Vordergrund beim Fotografieren in der Nacht ausleuchten. Ihr Akku hält mehrere Stunden.
Ein Wald ist immer chaotisch. Wir sehen ein interessantes Objekt, wie zum Beispiel einen Baum, Ast, oder auch Wurzeln und wollen es ablichten. Unser Gehirn blendet dann die Umgebung um dieses Objekt aus, so das wir nur noch dieses wahrnehmen. Dieses funktioniert bei einem Foto nicht. Man sieht dort das ganze Chaos im Wald und nicht mehr das Hauptmotiv. Andere Betrachter des Bildes finden dieses dann oft sehr uninteressant.
Am 14. November 2017 versuchte ich mal wieder mein Wunschbild vom Drachenfels im Nebel vom Ölberg aus zu fotografieren. Als ich auf der Margaretenhöhe angekommen war überprüfte ich die Aussicht mit Hilfe der Webcam auf dem Ölberg. Leider war zu wenig Nebel im Rheintal. Daher entschied ich mich zu Geisberg zu gehen, was ich nicht bereuen sollte.